Im Viertelfinal-Play-off um den Meistertitel führt Keltern gegen Nördlingen mit 2:0 Siegen.

Die Rutronik-Stars Keltern stehen mit einem Bein im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft im Frauen-Basketball. Nach dem eindrucksvollen und auch in dieser Höhe voll verdienten 85:53 (47:34)-Erfolg am Sonntagnachmittag in der Dietlinger Speiterlinghalle gegen die Eigner Angels Nördlingen, führt das Team um Kapitänin Alexandra Wilke in der Best-of-Five-Serie mit 2:0. Im Grunde gibt es keine Zweifel mehr, dass Keltern den Sack am Freitagabend in Nördlingen mit dem dritten Sieg zumacht. Sollten dennoch alle Stricke reißen, geht es am Sonntag an selber Stelle in eine vierte und notfalls am Dienstag, 1. April, in Keltern in die abschließende fünfte Partie.

Wilke: „Besser gespielt“

„Heute haben wir besser als am Mittwoch gespielt“, fasste Wilke, Olympia-Viertelfinalistin von Paris, das sonntägliche Spiel gegen die Gäste aus Bayrisch-Schwaben zusammen. Der 70:54-Erfolg am Mittwoch in Nördlingen hatte ihre Erwartungen noch nicht erfüllt.

Wilke erwies sich einmal mehr als Dreh- und Angelpunkt für eine meisterliche Leistung der Gastgeberinnen – wenngleich auch alle anderen sieben Mannschaftskameradinnen eine prächtige Form zeigten. Mit 19 Punkten, acht Defensiv-Rebounds und vier den Gegnerinnen geklauten Bällen (Steals) wirbelte sie in ihren knapp 34 Minuten Einsatzzeit nach Belieben durch die gegnerischen Reihen. Auch die Effizienz-Werte von Karina Konstantinova, Rachel Arthur und Johanna Muzet waren überragend. Dennoch hielten die bayerischen Schwäbinnen bis zur Halbzeit bei einem 34:47-Rückstand einigermaßen mit. Zu Beginn ließen sie sogar kurzzeitig aufhorchen, als sie den 0:3-Rückstand in einen 5:3-Vorsprung umwandelten. Das letzte Viertel, als Keltern etwas die Zügel schleifen ließ, gestaltete der Tabellenachte der Bundesliga-Hauptrunde mit 8:10 sogar fast ausgeglichen. Ihre ganze Klasse ließen die Stars vor allem im dritten Viertel aufleuchten, als sie mit 28:11 die überforderten Gäste an die Wand spielten. Das war auch die große Zeit der 22-jährigen Serbin Nevena Rosic, die allein zwölf der 28 Keltern-Punkte in diesem Abschnitt im Korb versenkte. Erstaunlich: Jayda Jansen, die am Mittwoch noch mit 17 Punkten als treffsicherste Nördlinger Werferin auftrumpfte, entpuppte sich diesmal als Schwächste und blieb in allen ihren neun Versuchen erfolglos. Nicole Fransson war mit 15 Punkten wenigstens ein Lichtblick bei den Angels. Auch die Team-Bilanz der Kelternerinnen spricht Bände: 18 der 19 Freiwürfe wurden verwandelt (95 Prozent) gegenüber Nördlingen mit sieben von zehn (70 Prozent). Zudem: 16:4 Steals und 25:10 Turnovers.

Ob Nördlingen angesichts dieser Dominanz überhaupt noch eine Chance im dritten Play-off-Duell hat, wollte die PZ von den beiden Coaches wissen. „Sie werden versuchen, alles reinzuwerfen“, ist Matea Tavic, Kelterns bosnische Trainerin überzeugt. Ihr finnischer Kollege Niko Kuusi verspricht: „Wir werden nicht die weiße Flagge hissen.“

Keltern: Wilke 19, Kiss-Rusk 14, Rosic 14, Dordevic 13, Muzet 10, Arthur 9, Konstantinova 4, Soltau 2

Bericht: Bruno Knöller

Bilder Rippberger